Asthma bronchiale ist eine chronische Entzündung des Bronchialsystems und geht mit den Lebensumständen einher. So leiden am häufigsten Heranwachsende in Industrieländern an Asthma, während in Entwicklungsländern und auch in osteuropäischen Gebieten das geringste Auftreten gezählt wird. Seit den 1970´er Jahren ist Asthma auf dem Vormarsch. Circa 10 % der Kinder und Jugendlichen sind von dem Atemleiden betroffen.
Anzeichen für eine Asthmaerkrankung
Bei den meisten Kindern entwickelt sich das Asthma bereits innerhalb des ersten Lebensjahres. Ein weiterer Teil der betroffenen Kinder bildet die Krankheit bis zum fünften Lebensjahr aus. Hier gilt, desto später sich das Leiden ausbildet, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine Allergie der Auslöser ist.
Bei Asthma handelt es sich zwar um eine chronische Krankheit, dennoch ist sie nicht dauerhaft sichtbar. Die Atemnot tritt in Anfällen auf. Sehr häufig finden diese Bronchialspasmen (siehe „Was ist Asthma überhaupt“) in der Nacht statt.
Es gibt einige Anzeichen, die unbedingt zu einem Arztbesuch führen müssen:
- Ein Pfeifton oder Quietschen beim Ausatmen – muss nicht dauerhaft auftreten, es genügt, wenn das Geräusch unstetig auftritt oder nur nach großer Anstrengung. Zu hören ist das ungewöhnliche Atemgeräusch oft auch bei psychischem Stress.
- Häufiges Husten – hierbei handelt es sich um Husten, der ohne eine einhergehende Erkältung auftritt.
- Atemnot – entweder klagt das Kind darüber, schlecht Luft zu bekommen oder die Atmung bei einem Säugling ist auffällig laut oder flach.
- Enge in der Brustgegend – ebenfalls typisch für Asthma ist ein beklemmendes Gefühl in der Brustgegend. Auch wenn Kinder sich nicht so artikulieren können, kann ein häufiges Anfassen in der Region des Brustkorbs ein erstes Anzeichen sein. In etwa wie bei auftretenden Seitenstichen.
- Kurzatmigkeit – scheint das Kind regelmäßig in erhöhter Frequenz zu atmen, teilweise ganz ohne vorhergehende Anstrengung, so ist dies ein Warnzeichen.
- Kaum belastbar – Kinder sind ausdauernd. Sollte das Kleinkind nicht altersgemäß belastbar sein, sollte dies beim Arzt angesprochen werden.
Zwar sind alle genannten Symptome sind nicht ausschließlich der Asthmaerkrankung zuzuordnen, können jedoch dennoch ein starkes Anzeichen für Asthma sein. Genannte Symptome dürfen keinesfalls ignoriert werden und sollten immer an den Kinderarzt kommuniziert werden.
Des Weiteren sollte immer ein generelles Gespräch mit dem Kinderarzt zum Thema Asthma gesucht werden. Auch wenn das eigene Kind drei oder mehrmals im Jahr an einem sehr langwierigen Infekt leidet und stark oder oft an Husten leidet, kann Asthma im Spiel sein. Kann der Kinderarzt nicht weiterhelfen bzw. keine abschließende Diagnose stellen, wird dieser an einen Facharzt, einen sogenannten Pneumologen, verweisen.
Ursachen: So kann Asthma entstehen
Der Mediziner unterscheidet zwischen zwei Formen von Asthma; abhängig vom Auslöser:
- Allergisches Asthma oder auch extrinsisches Asthma genannt – hier wirken Umweltreize auf den Körper ein und haben durch die ständige hochaktive Immunabwehr zu einer chronischen Entzündung der Atemwege geführt.
- Intrinsisches Asthma – diese Form der Erkrankung wird von innen durch Bakterien, Viren oder sogar vom krankhaften Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre ausgelöst. Außerdem kann diese Krankheitsform weiter durch Stress induziert werden.
Zu den häufigsten Allergenen zählen Tierhaare, Hausstaubmilben und Pollen. Jedoch können auch Duftstoffe oder andere Allergene Auslöser sein. Sollte das Asthma Allergie induziert sein, lohnt es sich immer, auch die Nase, also die oberen Atemwege, mit zu behandeln.
Unter den Ursachen und Risikofaktoren für das internistische Asthma zählt zum Beispiel der berüchtigte Tabakrauch. Auch Ausdünstungen von PVC, Möbeln, Farbe, Klebstoff oder gar Kochdunst und sehr kalte Luft fallen in die Kategorie der Auslöser. Abgase von Autos oder Lacke in Werkstätten sowie psychische Belastung und Stress können zu einer chronischen Entzündung des Bronchialsystems führen.
Frühzeitige Diagnose verhindert Spätfolgen
Das sogenannte Asthma Bronchiale kann, viel zu spät erkannt und unbehandelt, sogar zu Wachstumsstörungen des Heranwachsenden führen. Außerdem gestaltet sich der Krankheitsverlauf mit dem Älterwerden unbehandelt sehr viel komplizierter und unangenehmer.
Auf der anderen Seite steht die gute Nachricht: Wird Asthma frühzeitig erkannt und behandelt, verschwindet es mit dem Übergang zum Erwachsenenalter in 40 % der Fälle von alleine. Nicht nur deshalb sollte mit der Untersuchung der Lungenfunktion und der Atemwege nicht bis zur Einschulung gewartet werden.
Folgende drei Fakten untermauern den Stellenwert von Asthma in unserer Gesellschaft:
- Jedes vierte Kind hat in unseren Breitengraden Asthma ähnliche Beschwerden und bei 10 % von ihnen entwickelt sich die Bronchialkrankheit tatsächlich.
- Für Säuglinge und Kleinkinder gibt es Spezialkliniken mit Top aktuellen Analysemethoden, so dass das Lungengewebe bereits bei den Winzlingen auf Asthma überprüft werden kann. Eine frühzeitige Behandlung kann sogar Leben retten.
- Neben den körperlichen Spätfolgen sind auch die seelischen Folgen nicht zu übersehen. Ein Kind mit Asthma ist ein Stück weit eingeschränkter als ein gesundes Kind, aber wenn es mit seiner Krankheit aufwächst und sie annimmt, wird sie so natürlich wie für einen Diabetiker das Spritzen von Insulin.
Kann Asthma vorgebeugt werden?
Die Antwort auf diese Frage ist schwierig. Grundsätzlich können Allergien jederzeit entstehen und auch wieder verschwinden. Aber die genannten Reizstoffe als Auslöser für internistisches Asthma lassen sich fast ganz vermeiden.
Heranwachsende sollten nie Tabakrauch ausgesetzt werden, dass gilt bereits für die Schwangerschaft. Wohltemperierte Luft schützt vor extremen Temperaturen in den Atemwegen. Das Fernhalten von Kindern von Farb-Koch- und Abgasausdünstungen sollte auch zu 90% gelingen.
Infekte sollten immer behandelt, Krankheiten generell nie verschleppt werden. Wenn Allergien auftreten, können diese oft bereits vor der Ausbildung von Asthma behandelt werden und die Allergene gemieden werden. Wenn ein Hund oder eine Katze ins Haus kommt, kann besonderer Wert auf sogenannte hypoallergene Rassen gelegt werden.
Natürlich muss auch für das seelische Wohl eines Kindes gesorgt werden, – zu großer Stress ist ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor, nicht nur für die Ausbildung von Asthma. Übrigens: In Einzelfällen wird Asthma auch durch eine Intoleranz gegenüber Medikamenteninhaltsstoffen ausgelöst. Bekannt ist hier eine Überempfindlichkeit gegenüber Acetylsalicylsäure, kurz ASS.
Die Behandlung von Asthma bei Kindern
Für die Behandlung von Asthma verwendet die Medizin einen Asthma-Stufenplan. Durch eine sehr enge Betreuung eines Arztes wird immer die Stufe der Schwere der Krankheit eingeordnet und entsprechend behandelt. Ständiger Begleiter sollte ein Asthmaspray und ein Asthmapass sein. Der Arzt entscheidet je nach Diagnostik, ob ein Bedarfsspray, ein sogenannter Reliever Inhalator, oder ein Präventionsmittel, der sogenannte Präventive Inhalator, verschrieben wird. Im Asthmapass werden Medikamente, Dosierung und Verabreichungsform für den Notfall notiert.
In der Forschung tut sich etwas: Es gibt zum Beispiel ein neues Medikament für extrinsisches Asthma bei schwerem Allergieleiden. Außerdem wird Asthma teilweise begleitend mit einer Immuntherapie behandelt.
Zusätzlich zur Medikation bieten sich zwingend Asthmaschulungen und auch Asthmasport an. Hier wird richtiges Aufwärmen sowie die eigene Belastbarkeit geschult. Nebenbei wird das Lungenvolumen durch Sport erhöht. Sportarten mit Belastungsspitzen sind allerdings für Asthmatiker weniger geeignet. Spezielle Kurse zum Erlernen von Atemtechniken und Entspannungsübungen werden parallel eingesetzt, um das Leiden zu mindern und den Umgang damit zu schulen.
Noch ein Tipp zum Schluss: Es ist sinnvoll, das Kind bei der Krankenkasse in das „Disease-Management-Programm“ aufnehmen zu lassen. Außerdem müssen Betreuer und Lehrer umfassend informiert werden.
Quellen:
- Häufigkeit von Asthma bei Kindern – lungenaerzte-im-netz.de
- Asthma bei Kindern – spiegel.de
- Asthma Inhalatoren Typen – euroclinix.net
- Frühdiagnose bei kindlichem Asthma – gesundheitsstadt-berlin.de
- Asthma im Kindesalter – daab.de
- Kindliches Asthma – lungeninformationsdienst.de