In Zeiten der immer teurer werdenden Zigaretten steigen zahlreiche Raucher auf die E-Zigarette um. Das hat nicht nur einen kostentechnischen Hintergrund – auch der Gesundheit soll weniger geschadet werden. Laut einem Bericht der PHE (Publix Health England) ist Dampfen nämlich bis zu 95% weniger schädlich als der Konsum der herkömmlichen Zigarette. Doch wie sicher ist die E-Zigarette wirklich und können Eltern jetzt beruhigter neben ihren Kindern dampfen? Im Folgenden wird die elektronische Zigarette etwas näher durchleuchtet, um Licht in die Dunkelheit zu bringen.
E-Zigarette – der neue Trend
Man sieht sie immer häufiger: Die Dampfer. Auffallend liegt das Gerät in der Hand und auch die Dampfentwicklung ist deutlich stärker als bei einer normalen Zigarette. Laut verschiedener Statistiken fällt es dem Raucher ziemlich leicht, sich von dem Tabakstängel zu trennen und auf die elektrische Variante umzusteigen. Der Grund: Die Liquids, die es in zahlreichen Geschmacksrichtungen zu kaufen gibt, werden ebenso mit unterschiedlichen Nikotinstärken angepriesen. Ergo kann der Konsument selbst entscheiden, ob er weiterhin Nikotin dampfen möchte oder nach und nach den Genuss reduzieren möchte.
Verschiedene Umfragen ergaben derweil, dass der Umstieg von dem Glimmstängel zur elektronischen Zigarette erfolgreich verläuft. Nach einer Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrums im Jahr 2014 nutzte jeder 5. Raucher die Möglichkeit der E-Zigarette.
Das Geschäft mit dem Dampf
Kritiker sehen den Erfolg der Elektrozigarette jedoch weniger vorteilhaft. Im Gegenteil: Stimmen werden sogar laut, dass mit der E-Zigarette das Rauchen sogar verharmlost werde. Bei genauer Betrachtung ist die neue Variante der Zigarette der klassischen Version auch gar nicht so unähnlich. Zwar benötigt die elektrische Zigarette kein Feuer, jedoch ein Heizelement, in welcher das Liquid verdampft wird. Über ein Mundstück kann der Nutzer den Dampf inhalieren, ein Lämpchen, welches am Ende der E-Zigarette sitzt, simuliert wie bei einer richtigen Zigarette den Genuss. Händler betonen natürlich, dass die neuartige Form der Zigarette wesentlich gesünder sei, als die Tabakausführung. Dieser These folgen nun selbstverständlich auch Zigarettenkonzerne, die vom großen Kuchen ein Stückchen abhaben möchten.
Historie: Eine Firma auch China setzte den Trend und warf die elektronische Zigarette im Jahr 2003 auf den Markt – wie sich im Nachhinein herausstellte, wurde damit eine gigantische Marktlücke gefüllt. Heute gibt es mehr als 450 Marken, über 7.700 Liquids und sogar Big Tobacco möchte sich am Geschäft beteiligen. Doch ist die E-Zigarette tatsächlich eine gelungene Alternative?
Langzeitstudien fehlen immer noch
Wer sich intensiv mit der elektronischen Zigarette beschäftigt, der findet heraus, dass Langzeitstudien noch gar nicht vorhanden sind. Die dringend benötigten Studien fehlen schlichtweg, sodass sich noch niemand wirklich ein Urteil über die Sicherheit oder gesundheitliche Nebenwirkungen erlauben dürfte.
Hintergrund: Auch in früheren Zeiten galt der Genuss von Tabak als harmlos. Erst mit der Zeit wurde bekannt, dass Teer und Nikotin süchtig machen und auch das Herz-Kreislauf-System stark belasten. Vor allem die krebserregenden Stoffe in den Zigaretten seien für Krankheiten und Todesopfer verantwortlich. Kritisch wird indes auch die E-Zigarette beäugt, weiß noch nicht wirklich jemand, welche Stoffe der Nutzer mit dem Dampf letztendlich zu sich nimmt. Fakt ist, dass bei voller Leistung die Freisetzung von Formaldehyd möglich ist. Hieraus kann auch Propylenglykol entstehen, welche die Atemwege reizen könne
Ist passiv rauchen mit der E-Zigarette gesünder?
Der Dampf der E-Zigarette ist zumeist wesentlich angenehmer, auch wird weniger „kalter Rauch“ beobachtet. Laut Experten soll Passivdampfen im Grunde unproblematisch sein. Doch sollten Eltern jetzt einfach besser von der herkömmlichen Zigarette zur E-Zigarette wechseln? Das sehen Spezialisten eher kritisch: Hier geht es nämlich nicht um den Dampf oder den Rauch selbst, sondern um die Vorbildfunktion. Da zudem noch niemand sagen kann, wie gesund oder ungesund die E-Zigarette tatsächlich ist, könnten Kinder dessen ungeachtet einen falschen Eindruck gewinnen – nämlich, dass die Eltern „gesund rauchen“. Dabei ist bereits klar: Alles, was inhaliert wird, sei es Tabak oder Liquid, kann nicht wirklich gesund sein.