Wenn Kinder Daumenlutschen ist das ab einem gewissen Alter nicht mehr ansehnlich. Einerseits ist das Daumenlutschen eine lästige Angewohnheit, andererseits hat es dem Kind über Monate hinweg geholfen Halt zu finden. Doch wie das Daumenlutschen wieder abgewöhnen?
Daumenlutschen gehört neben dem Nuckel zu den Angewohnheiten von Kleinkindern, um sie zu beruhigen. Eigentlich eine gute Sache, wären da nicht die vielen Nachteile.
Nachteile von Daumenlutschen
Das größte Problem beim Daumenlutschen ist wohl das, der nach innen drängenden Zähne. Durch den „Fremdkörper“ im Mund können sich die Kiefer nicht entsprechend übereinander platzieren, was wiederum zu falsch wachsenden Zähnen und Deformationen der Kiefer führen kann. Der zweite Nachteil von Daumenlutschen und Co. ist wohl der, dass sich das Kind einen Fremdkörper gesucht hat, der sie beruhigt. Das hat weiter zur Folge, dass es später mehr Schwierigkeiten damit haben wird, sich selbst zu beruhigen ohne fremde Hilfsmittel. Es wird sich vielleicht auch oralen Ersatz holen wollen, in dem es beispielsweise zu vermehrtem Essen greift. Daumenlutschen abgewöhnen oder Schnuller weglassen ist also sehr wichtig, wenn die Kinder in ein gewisses Alter kommen. Pädagogen sind der Meinung, dass dies spätestens zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr geschehen sollte. Umso länger gewartet wird, umso schwieriger wird das Abgewöhnen.
Schnuller oder Daumenlutschen abgewöhnen
Gleich zu Beginn sei gesagt, dass Daumenlutschen abzugewöhnen keine Sache von jetzt auf gleich ist. Es sollte sich dafür Zeit genommen werden, um keine bleibenden psychischen Schäden beim Kind zu hinterlassen. Das Kind hat sich immerhin eine ganze Weile an sein Lieblingsspielzeug gewöhnt. Es ihm plötzlich zu entreißen, wäre grausam.
Am besten ist es immer, dem Kind vorher zu erklären, warum es den Daumen oder den Schnuller nicht mehr benutzen sollte. Dafür kann das Kind bewusst erst einmal tagsüber auf seinen Schnuller oder Daumen verzichten. Anfangs ist eine erhöhte Kontrolle notwendig. Belohnungen führen oftmals zu mehr Motivation. Zudem können auch dünne Handschuhe verhindern, dass der Daumen „gut“ schmeckt. Schwieriger wird es dann nachts, wenn es ums Einschlafen ohne Daumen oder Schnuller geht. Hier empfiehlt es sich vorerst das Kinderbettchen ins elterliche Schlafzimmer zu stellen, um eventuelle nächtliche Eskapaden zu verhindern. Auch sollten neue Einschlafrituale eingeführt werden wie beispielsweise Gute-Nacht-Geschichte, Einschlafmusik oder Hörbücher für Kinder.
Fassen wir noch einmal zusammen:
- Belohnungen helfen die Motivation zu steigern
- Kinder sollten wissen, warum sie aufhören sollten
- Dünne Handschuhe können helfen die Daumen zu schützen
- Kinderbettchen ins elterliche Schlafzimmer für die Zeit der Entwöhnung
- Neue Einschlafrituale einführen
Fazit: Daumenlutschen abgewöhnen ist ein gutes wie auch langfristiges Vorhaben. Es sollte behutsam und strategisch vorgegangen werden, um letztlich dem Kind einen großen Nutzen zu bringen.