Wenn Mama noch mal schwanger wird, führt dies für das bisherige Einzelkind häufig zu Problemen. Ein neues Familienmitglied zu akzeptieren, fällt Babys und Kleinkindern gleichermaßen schwer, war man doch bisher die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern gewöhnt. Doch nicht nur in dieser Konstellation kann es zu Schwierigkeiten kommen. Eifersüchtige Nachzügler sind wohl ebenso häufig wie „Große“ eifersüchtige Kinder. Beides ist für Eltern eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Eifersüchtige Nachzügler leiden häufig darunter, dass ältere Geschwisterkinder
- mehr dürfen
- und größere Freiheiten genießen.
Aus der Sicht eines Erwachsenen ist das der natürliche Lauf der Dinge, jüngere Geschwister empfinden das jedoch als schreiende Ungerechtigkeit.
Harmonisches Miteinander
Die Zusammenfügung von Baby und Kleinkind, oder Kleinkind und einem größeren Geschwisterchen, kann so zur Belastungsprobe werden. Dabei ist ein harmonisches Zusammenleben von Kindern unterschiedlichen Alters selbstverständlich möglich. Mehr noch: Beide Seiten profitieren
- vom Altersunterschied
- lernen voneinander
- tragen Verantwortung
- haben mit Verständnis- und Unverständnis und unterschiedlichen Ansichten zu tun.
Kurzum: Eine geschwisterliche Beziehung fördert die soziale Kompetenz. Damit eine positive und eifersuchtsfreie Beziehung entstehen kann, erfordert das häufig das diplomatische Geschick der Eltern.
Gleichberechtigung – Du bist doch kein eifersüchtiger Nachzügler, oder doch?
Sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Kinder gleichberechtigt und gleich wichtig fühlen, auch wenn sie ihrem Alter entsprechend behandelt und mit Aufgaben und Verantwortung bedient werden. Um gar keinen eifersüchtigen Nachzügler entstehen zu lassen, sollten für alle Kinder im Haushalte wenigen Minuten „allein“ gewidmet werden. So hat das Kind die Möglichkeit
- die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Eltern zu erlangen
- über Probleme, Sorgen oder freudige Neuigkeiten zu berichten
- sich damit ebenso wichtig wie alle anderen zu fühlen.
Solche „Aufmerksamkeitszeiten“ können auch in Zusammenhang mit Ritualen, wie dem
- Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte
- dem gemeinsamen Bad in der Badewanne
- oder dem Kuscheln auf dem Sofa eingerichtet werden.
So lassen sie sich problemlos in den Alltag integrieren und wirken nicht zu abgesondert. Gemeinsame Unternehmungen mit allen Kindern des Hauses fördern zudem das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl. Fördern Sie größere Geschwister, die in der Rolle des großen Bruders oder der großen Schwester aufgehen, ohne die Kleinen herumzukommandieren. Jüngere Geschwister sehen ja auch nicht selten gern zu den Größeren auf, von denen sie sich beschützt und umsorgt fühlen. Kurzum: Wer im Familienrat mit Geduld und Fürsorglichkeit den Grundstein für ein harmonisches Zusammenleben legt und allen Kindern, im Rahmen seiner Möglichkeiten, ähnlich viel Zeit widmet, wird eifersüchtige Nachzügler schnell in den Griff kriegen.