Ich muss zugeben, dass es schon einige Zeit her ist, als ich noch diesen Traum von den eigenen vier Wänden hatte. Schon als kleiner Bub wollte ich immer mein eigener Herr darüber sein, wann und was ich zu Hause machen will und darf. Und vor Allem sollte es niemanden stören was ich auch immer tue. Einen Teil meines Traumes habe ich mir erfüllt – ich habe mein eigenes Haus. Da aber vor zwei Jahren meine Frau und der Stammhalter dazugekommen sind, ist der Einzug in unser Eigenheim mit ein paar persönlichen Einschränkungen meinerseits verbunden. Natürlich ist es kein Nachteil eine Familie um sich rum zu haben aber man muss sich wieder einschränken vor allem mit der Lautstärke. Der Kleine braucht eben noch seine Ruhe und das bedeutet deshalb auch geringe Lautstärke der Eltern. Da seit neuestem der nächste Nachwuchs unterwegs ist, benötigt meine Frau auch mehr Ruhe als sonst. Also schleiche ich nach Feierabend und am Wochenende noch mehr im Haus rum als sonst. Denn entweder mein Sohn schläft oder meine Frau muss sich ausruhen. Ich habe mich schon gefragt, wie lange ich darauf warten muss, eh sich mein Traum erfüllt und ich in meinem Haus machen kann was ich will. Mein Vater hatte damals meinen Traum verstanden und wollte mir immer ein Baumhaus bauen. Leider hatte er nie die Zeit gefunden, sich mit mir zusammen ans Werk zu machen. Wir hatten zwar viel Platz im Garten zum Spielen aber es fehlte einfach eine Rückzugsmöglichkeit für mich und meinen Bruder.
Jetzt erst recht
Da ich im Haus gerade wieder mal auf Zehenspitzen rumschleiche, packt mich der Gedanke nach fast 30 Jahren an ein eigenes Baumhaus. Ich werde mich gleich an die Planung machen und auch mal im Internet schauen. Edinger hat Baumhäuser ohne Ende. Da wird ja wohl etwas Passendes dabei sein. Warum soll ein Baumhaus nur eine Rückzugsmöglichkeit für Kinder sein? Ich kann es Ihnen ja vererben, wenn ich aus Altersgründen nicht mehr die Leiter hoch komme. Gerade geht die Kinderzimmertür auf und mein Sohn kommt heraus. Ich frag ihn mal was er von meiner Idee hält.