Wenn aus Babys Kleinkinder werden, ist es höchste Zeit an Erziehung zu denken. Erziehung bei Kleinkindern ist jedoch gar nicht so einfach. Dutzende Erziehungskonzepte und Modelle beweihräuchern sich selbst mit ihren Vorteilen. Doch welches Erziehungsmodell ist nun das Beste?
Eines gleich vorweg: Genau wie bei allen Geschmacks- oder Glaubensfragen gibt es nicht das beste Konzept oder die beste Richtung! Es gibt allenfalls Tendenzen, die für dieses oder jenes Modell sprechen. Letztendlich bleibt es aber jedem selbst überlassen zu entscheiden, welches Modell für ich oder sie am besten passt.
Erziehungsmodelle
Sicher kennt heutzutage fast jeder eine antiautoritäre Erziehung. Die Idee stammt aus den 20er Jahren und wurde vor allem in den 60ern richtig populär. Es ist vor allem eine zwanglose und nicht repressive Form der Erziehung. Das Kind soll sich vor allem selbst entfalten können und sich nicht ständig unterdrückt fühlen. Jedoch wurde diese Erziehungsform immer mehr und mehr abgelöst durch die sogenannte demokratische Erziehung. Wie in einer Demokratie hat das Kind hier eine eigene Stimme und kann somit mitbestimmen, wie es um sich und die Familie bestellt ist. Entscheidungen selbst treffen zu können und mitbestimmen zu dürfen, fördern oftmals das Selbstbewusstsein des Kindes und geben ihm Mut nach Außen zu gehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass es keine Regeln gibt. Wie in jeder Demokratie auch Gesetze vorliegen, so werden auch in der Familie Regeln auferlegt, die es zu einzuhalten gilt. Die demokratische Erziehung ist oftmals durch Abstimmungen und friedliche Diskussionen geprägt. Dementgegen stellt sich der autoritäre Erziehungsstil. Er wird vor allem durch Kontrolle und ein hohes Regel- und Strafwerk geprägt. Bereits durch zahlreiche Studien ist allerdings belegt, dass eine autoritäre Erziehungsform später zu Aggressionen und fehlender sozialer Kompetenz führen kann.
Zusammenfassend die Erziehungsmodelle im Überblick:
- Die antiautoritäre Erziehung als zwanglose, nicht repressive Form der Erziehung
- Die demokratische Erziehung als weiterführende Form der antiautoritären Erziehung
- Die autoritäre Erziehung als Modell mit hoher Kontrolle und Autorität
- Montessori- wie auch Waldorfkonzepte
Erziehung bei Kleinkindern ist individuell
Gerade bei Kleinkindern gilt es einen geregelten Tagesablauf zu schaffen. Dieser schafft Vertrauen und Stabilität. Mittels festen Strukturen und Standards fällt es dem Kleinkind leichter bestimmte Neuerungen zu erlernen und Erziehung anzunehmen. Das zeigt sich vor allem in den berühmten Trotzphasen. Hier entdeckt sich das Kind selbst und testet seine Grenzen vor allem den Eltern gegenüber aus. Empathie und ein hohes Einfühlungsvermögen sind hier genauso wichtig wie Geduld und Verständnis. Das Kind sollte behutsam an seine Grenzen geführt und nicht durch Aggressivität oder Sanktionen verängstigt werden. Mittels Zuhören, Mitfühlen und Belohungssystemen kann dem Kleinkind erfolgreich gezeigt werden, dass es in dieser schwierigen Zeit nicht allein dasteht. Erziehen durch Vorleben ist jedoch immer noch der bewährteste Weg. Bereits ein Kleinkind sollte lernen sich frei entfalten zu können, ohne dabei sich oder seiner Umwelt zu schaden.
Fazit: Es gibt sehr viele Erziehungsansätze und –modelle. Die Eltern haben doch in jedem Falle eine Vorbildfunktion und sollten vor allem durch Liebe und Verständnis agieren.