Gerade wenn es um Erziehung von Kindern geht, scheiden sich oftmals die Geister. Während der Eine das Erziehungsmodell A bevorzugt, lobt der Andere ein abweichendes Modell. Doch über eines sind sich fast alle einig: Grenzen setzen in der Erziehung ist sehr wichtig!
Grenzen setzen in der Erziehung – wie macht man das eigentlich? Helfen Sanktionen oder sollte über Gespräche und Diskussionen alles geklärt werden?
Warum setzt man Grenzen in der Erziehung?
Jede neue Generation erhebt den Anspruch es besser zu machen – neue Erziehungsvorstellungen einzubringen und so zu maßgeblichen Veränderungen beizutragen. Jedoch reduziert sich Erziehung vor allem auf eines: Liebe und Geborgenheit. Erziehen heißt Vorleben. Kinder orientieren sich stark an Vorbildern wie etwa den Eltern. Die elterliche Unterstützung liegt also eher im eigenem Lebenswandel, als in Strafen setzen oder sogar Gewalt. Jedoch ist es in der Realität so, dass Taten auch ihre Konsequenzen haben. Dies zu lernen ist enorm wichtig für Kinder. Es gilt also dem Kind vor allem die Regeln des Miteinanders und der Gemeinschaft zu zeigen und zu erklären. Trotzdem sollte das Kind sich individuell entfalten können. „Grenzen“ sind letztlich nichts weiter als Sicherheit und Schutz. Wenn das Kind lernt „hier geht es nicht weiter“, wird es schnell erkennen, dass es auch einmal zurückstecken muss. Diese Erfahrung ist notwendig, um in der Gemeinschaft zurechtzukommen.
Grenzen in der Erziehung – aber wie?
Wichtig ist vor allem, dass die Vorbildperson, also meist die Eltern, Stabilität und Vertrauen ausstrahlen. Nichts verwirrt ein Kind so sehr wie unbeständiges Handeln. Kinder brauchen Verlässlichkeit. Es ist deshalb nicht ganz unnütz, den Tagesablauf nach bestimmten Schemata einzugliedern. Auch gewisse Rituale fördern diese Stabilität. Werden diese Standards gebrochen oder gar missachtet, ist es notwendig „Grenzen“ zu setzen. Dies könnte beispielsweise mit der „Wenn-Dann-Formel“ geschehen.
Beispiel: „Wenn du nicht gleich Zähneputzen gehst, dann gibt es heute keine Gutenachtgeschichte mehr!“ Auch ist es nicht möglich dem Kind alles zu geben, was es sich in den Kopf gesetzt hat. Hier helfen klare Botschaften, auch wenn diese dann schon mal unbeliebt machen können. Helfen können zumindest Begründungen.
Beispiel: „Es gibt jetzt keine Süßigkeiten mehr, weil du sonst Zahn- und Bauchschmerzen bekommst!“ Kinder wollen auch respektiert werden. Verwenden Sie daher auch immer das „Bitte“! Beispiel: „Mach jetzt bitte den Fernseher aus, denn es ist Bettzeit!“
Fassen wir noch einmal kurz zusammen:
- Sanktionen mit der „Wenn-Dann-Formel“ setzen
- Klare Botschaften mit Begründung aussprechen
- Auf Höflichkeit achten
Fazit: Eltern sind Vorbilder. Erziehen durch Vorleben ist daher der wirksamste Faktor. Grenzen setzen in der Erziehung funktioniert „nur“ dann, wenn klare Botschaften in höflicher Form überbracht werden.